Die Zauberflöte

Musiktheater nach Mozart und Schikaneder - Ein Projekt des Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums
Konzert
Icon Kalender
Icon Uhr 19:00 – 21:30 Uhr
Icon Ort
Wilhelma-Theater, Stuttgart
Neckartalstraße 9 70376 Stuttgart

Die Zauberflöten-Handlung kombiniert die zwei großen dramenfähigen, seit der griechischen Antike immer wieder variierten politischen Hauptthemen. Die Verteidigung der Demokratie gegen die Tyrannis und die Verteidigung des Patriarchats gegen das Matriarchat. Natürlich ist im Geschlechterkrieg-Motiv schon die versöhnliche Lösung angelegt. Denn Männer und Frauen müssen ja über alle Verschiedenheiten hinweg immer wieder zusammenfinden, um – rein biologisch – den Fortbestand der Gattung zu sichern. Auch kommen beiden Geschlechtern bei der gewünschten rationalen Begegnung mit dem jeweils anderen immer wieder Gefühle (wie z. B. Mitleid und Liebe) dazwischen. Tatsächlich werden durch Mozarts Musik die textlich irritierenden, sehr dogmatischen Positionen („Ein Weib tut wenig, plaudert viel, du Jüngling glaubst dem Zungenspiel?“) von Sarastros Männerbund vermenschlicht und in Frage gestellt. Die Sache ist eben komplex, jedenfalls komplexer als im Märchen: Es gibt weder Gut noch Böse, höchstens die Kombination von beidem: die Behauptung und die Vermarktung des Guten.

Nicht zuletzt ist die Zauberflöte aber auch eine Variante des Orpheus-Mythos über die Macht und die schier unbegrenzten Möglichkeiten der Musik. Wir erleben in der Zauberflöte, wie Musik speziell jungen Leuten helfen kann, sich humanistisch zu bilden, die eigenen Ziele zu erreichen und erwachsen zu werden: Welches Stück könnte besser zu einem humanistisch-musikalischen Gymnasium passen?

Die Schülerinnen und Schüler werden bei dieser Produktion nicht einfach ein bereits existierendes, in sich geschlossenes Werk reproduzieren, sondern sich kreativ mit Mozarts Zauberflöte auseinandersetzen.
Sie sorgen also nicht nur für Bühne und Kostüme, spielen im Orchester und übernehmen als Choristinnen und Choristen und Solistinnen und Solisten auf der Bühne sämtliche Partien, sondern entwerfen auch neue Dialogszenen in deutscher Sprache.
Diese montieren wir in das Zauberflöten-Szenarium ein, um Szenen zu verbinden oder sie aus heutiger Sicht neu zu beleuchten. So bauen wir letztlich eine eigene Zauberflöten-Fassung, die sich ausgehend vom Übergang vom Ancien Régime zu einer neuen, bürgerlichen Ordnung mit der heutigen Situation auseinandersetzt.

Es spielen und singen Chor, Orchester und Solistinnen und Solosten des Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums.

Leitung: Andrea Amann, Simon Amend, Sandra Niehaves, Dirk Siegel u.v.a.

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